Die Geschichte der Stadt Linz an der Donau, mit Ansichten & Grafiken zwischen 800 und 1950
Die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz, welche diesen Titel bereits seit 1490 trägt und mit derzeit ungefähr 194.000 Einwohnern nach der Bundeshauptstadt Wien und der steirischen Landeshauptstadt Graz die drittgrößte Stadt Österreichs ist, trägt auch den Beinamen „an der Donau“. Ausserdem ist sie das Zentrum des zweitgrößten Ballungsraumes der Republik Österreich. Die heutige Stadt hat eine Fläche von 96,048 km² und liegt bzw. ist das Zentrum des oberösterreichischen Zentralraums. Die Stadt Linz liegt im östlichen Oberösterreich und erstreckt sich auf beiden Seiten der Donau. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 18,6 km, die Ost-West-Ausdehnung 12,3 km. Weiters befindet sich die Stadt im nach ihr benannten „Linzer Becken“ und grenzt dabei im Westen an den Kürnberger Wald sowie das fruchtbare Eferdinger Becken. Nördlich der Donau wird die Stadt durch den Pöstlingberg (539 m), den Lichtenberg (927 m) und die Hügel bzw. Berge des Mühlviertels begrenzt. Die östliche Stadtgrenze ist durch die Donau markiert, welche das Stadtgebiet in einem nordost-südöstlichen Halbkreis erst durch-, und dann umfließt. Die Traun mündet 7 km südöstlich der Innenstadt in die Donau und markiert die innerstädtische Grenze zum größten Stadtteil Ebelsberg. Südlich der Stadt beginnt das Alpenvorland.
Linzer Ansicht des Jakob Hyrtl, 1833 auf Kupfer gestochen und hier als Digitalisat (212129) zu bekommen!
Zu den Linzer Stadtteilen, hier entlang!
Lentia (Linz) in historischen Zeiten (0 – 799)
Linz wurde zum ersten Mal im römischen Staatshandbuch „Notitia Dignitatum“ als „Lentia“ erwähnt. Wahrscheinlich zur Sicherung der Verbindung über die Donau legten die Römer Mitte des 1. Jahrhunderts ein Kastell an, welches im 2. Jahrhundert durch ein größeres ersetzt wurde. „Lentia“ wurde nach dem 2. Jahrhundert einige Male durch Einfälle der Germanen zerstört, überdauerte aber die stürmische Zeit der Völkerwanderungen und hat dadurch über die Spätantike hinweg eine Besiedlungskontinuität vorzuweisen. Wohl auch weil Linz an einem verkehrstechnisch günstigem Ort liegt. So fließt hier die Donau durch ein fruchtbares Becken und es kreuzten sich seit altersher hier wichtige Handelsverbindungen, in nördliche Richtung so durchs Linzer Donautal kommend, durch den Haselgraben zur böhmischen Moldau oder auch von Linz über Ottensheim, Neufelden und Oswald ebenfalls nach Böhmen gelangend („die Via Regia“). Im 13. Jahrhundert kam dann noch ein neuer Weg von Linz über Gallneukirchen und Freistadt nach Böhmen hinzu. Und in die südliche Richtung waren wichtige Verkehrswege ins Traun- und Kremsgebiet, von dort dann bis zur Adria angelegt. Im Frühmittelalter wurde Linz durch das Vordringen des bayerischen Herzogtums nach Osten bedeutsamer. 799 wurde der deutsche Name „Linze“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt, dabei auch die Martinskirche auf dem Schlossbergplateau und die Befestigungsanlage (castrum), die von der Lage her nicht mit dem späteren Linzer Schloss identisch sein dürfte. Der Ostlandpräfekt und Schwager Karls des Großen, Gerold, erhält vom Passauer Bischof Waltrich gegen die Entrichtung eines Zinses die Martinskirche zum Nutzgenuss auf Lebenszeit. Vor dieser Zeit befand sich die Kirche im Besitz des königlichen Kaplans Rodland.
Das Mittelalter und Linz (800 – 1599)
[/fusion_text][/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]In der Raffelstettener Zollordnung (zwischen 902 und 906) wird Linz erstmals als ein königlicher Markt (mit Zollrecht) genannt. Während der Herrschaft der Karolinger erfüllte Linz Markt- und Zollaufgaben für den Traungau. Um 990 lässt Bischof Pilgrim von Passau die Zehentrechte der Taufkirche Linz feststellen und um 1000 wurde die Linzer Burg am Ostabhang des Schlossberges und darunter die Anlage einer Siedlung um einen dreieckförmigen Marktplatz (Alter Markt) errichtet. Der Babenberger Herzog Leopold VI. von Österreich und Steiermark erwirbt um 1205/1206 die werdende Stadt Linz von dem letzten Herrn von Haunsperg, damit unterstand die Stadt nicht mehr den „Baiern“-Herzögen (alte Schreibweise der „Bayern“). Unter den Babenbergern entwickelte sich in der Folge mit der baulichen Erweiterung nach Osten und Süden mit dem neuangelegten großen Hauptplatz als Zentrum sowie einer neuen Ummauerung, Linz zur plamäßig angelegten Stadt, unter Einbeziehung des alten Siedlungskerns rund um Schloss und Tummelplatz. Im Jahr 1286 wurde dann die zuvor östlich des Hauptplatzes, aber noch innerhalb der neuen Stadtmauern errichtete Kirche zur Pfarrkirche erhoben, durch diese Vereinbarung zwischen dem Herzog Albrecht von Österreich und dem Passauer Bischof verlor die auf dem Schlossberg stehende Kirche nach und nach an Bedeutung. Weiters entstanden südlich der neuen Stadtmauern neue vorstädtische Siedlungen. Aufgrund der Unbedeutendheit der kleinen Stadt Linz gibt es leider auch keine Stadtansicht aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Die erste Linzer Stadtansicht stammt von Lukas van Valckenborch aus dem Jahre 1593, dort sieht man aber bereits die in Osten und Süden stark vergrößerte Stadt. Mitte des 13. Jahrhunderts, zu Zeiten Friedrich II. (auch Friedrich der Andere) wurde Linz dann vom bayerischen Herzog Otto belagert, allerdings nicht eingenommen, was wohl auch an einer guten Stadtbefestigung gelegen sein muss. Um 1240 erhielt die Stadt dann einen Stadtrichter und ein Stadtsiegel. Die Linzer Maut war eine der wichtigsten Einnahmequellen der österreichischen Herzöge, wodurch die Stadt Aufschwung nahm. Ebenso war es durch seine Randlage zu Bayern als Ort für Fürstenversammlungen interessant. 1335 wurde dort der Erwerb Kärnten`s durch die Habsburger abgeschlossen. 1238 wurde der neue Hauptplatz geschaffen. Rund um den Hauptplatz wurden 56 Häuser gebaut. Genauso viele wie Linz Hauptmannsfamilien hatte. Um jede Familie glücklich zustellen und auch die Sicherheit zu haben das jede Hauptmannsfamilie sich ihr Haus „am Platz“ errichten konnte, wurde extra eine eigene Regelung beschlossen. Durch die 3-Fenster-Regelung wurde schließlich der Bau von 56 Häusern am Hauptplatz ermöglicht. Dadurch entstanden die auch heute noch berühmten schmalen Häuserfronten zum Hauptplatz hin. Um trotzdem genug Platz zu haben bauten die Familien die Häuser einfach sehr lang, bis zu 120 Meter gehen die Häuser in die Tiefe. Erst viel später war es möglich durch Kauf des Nachbarhauses sein eigenes zu vergrößern, indem man die Fassade beider Häuser verband. Seit Ende des 13. Jahrhunderts ist Linz bzw. das Linzer Schloss zum Sitz des Landeshauptmanns und so zum Zentralort von „Österreich ob der Enns“ (alter Name „Oberösterreichs“) geworden. In der damaligen Zeit waren auch die Turniere am Linzer Hauptplatz, der Hauptplatz daher auch ein Turnierplatz. 1441 gab es einen schweren Stadtbrandt und im Zuge der so genannten Liechtensteinfehde (1476/1477) wird Linz belagert und die Vorstädte gehen in Flammen auf.
Friedrich III. wählte die Stadt als Residenzstadt aus und machte sie so von 1489 bis 1493 zum Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reichs. Allerdings nur aus der Not heraus, da Matthias Corvinus Wien erobert hatte. Um 1532 marschierten (lt. Martin Zeiller in Matthäus Merian`s „Topographia Provinciarum Austriacarum“) gut 15000 Türken auf Linz, es kam aber aufgrund verschiedener schwerer Niederlagen der Türken, kein einziger in Linz an. 1683 floh dann auch der Kaiser Leopold I. vor den Türken nach Linz. Der erste oberösterreichische Landtag wurde 1452 in Wels abgehalten. Der zweite fand schon 1457 auf dem Linzer Schloss statt. Die von ihrem Gatten, König Siegmund II. August von Polen, verstoßene Königin Katharina von Polen (Tochter Kaiser Ferdinands I.), verbringt ihre letzten fünf Lebensjahre (zwischen 1567 – 1572) im Linzer Schloss. 1490 wurde Linz Landeshauptstadt. Während des 14. und 15. Jahrhunderts bekamen die Linzer Bürger etliche Rechte zugesprochen, so unter anderem das Recht zur Wahl eines Rates (1369) und zur Wahl des Bürgermeisters (1490) sowie das Recht zur Blutgerichtsbarkeit (1453). Und auch das Vorschlagsrecht auf den Stadtrichter (1424) fällt in diese Zeit. Am 3. März 1497 erhielt Linz vom römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. das Brückenrecht („das Recht zum Bau einer Brücke über die Donau“). Diese darauf gebaute hölzerne Brücke war erst die dritte Donaubrücke Österreich`s, nach Wien und Krems. Zwischen 1564 – 1571 wurde das Linzer Landhauses durch die Landstände ob der Enns, als besonderes Zeichen ihrer Macht, erbaut.
Aus dieser Zeit lassen sich auf verschiedenen Schriftstücken auch erste namentlich erwähnte Gassen und Plätze in der Stadt Linz belegen. So lassen sich zwischen 1331 und 1401 mehrere Hausbesitzer „am Markt“ belegen. Die Bezeichnung „am Markt“ für den Linzer Hauptplatz änderte sich aber im 15. Jahrhundert schon wieder, denn zu dieser Zeit etablierte sich die Bezeichnung „am Platz bzw. auf dem Platz“. Dort stand seit dem 15. Jahrhundert das Rathaus (heute Altes Rathaus). Und schon 1344 findet sich die Kirchengasse (Rathausgasse) auf einer Urkunde wieder, um 1500 wird diese allerdings als untere Pfarrgasse bezeichnet. 1491 dann die Klostergasse, in welcher sich das Minoritenkloster befindet, die Stieglitzgasse (1467, heute der Tummelplatz) und die Hofgasse (1500). Und auch die Altstadt bzw. der Hofberg wurden schon im 14. Jahrhundert erwähnt. Die Bezeichnungen „Am Graben“ (heutige Häuser auf der nördlichen Seite des Taubenmarktes) und „Vorstadt bzw. vor der Stadt“ (das ausserhalb der Mauern fast unverbaute Gebiet) wurden ebenfalls zu dieser Zeit erwähnt. Auf noch im Linzer Landesarchiv verwahrten Rechnungen der Linzer Jahrmärkte von 1496 bis 1499 finden sich auch die Bezeichnungen der Linzer Tore. Am ältesten ist wohl das Wassertor (auch oberes Wassertor genannt), welches unter der Bezeichnung „Urfahrtor“ bereits 1318 erwähnt wurde. Über dieses nordlich-westliche Tor konnte man von der Donau zum Hofberg gelangen. Über das südliche Tor, genannt Schmidtor oder auch Landtor, kam man von Ebelsberg und Kleinmünchen kommend in die Stadt Linz herein, dieses Tor hatte auch einen sehr schönen weit sichtbaren Turm. Allerdings wurde dieser und einige der umliegenden Häuser für die Straßenbahnstrecke von der Landstraße über den Hauptplatz laufend, im Jahr 1828 abgetragen. Als drittes Tor sei das Schulertürl zu erwähnen, welches nördlich des Pfarrplatzes am Schulhaus gelegen die Stadt mit den östlichen Gebieten verband. Das letzte war das Mauthaustor (auch Brückentor oder unteres Wassertor genannt). Dieses verband die Stadt mit der Nibelungenbrücke nach Urfahr. Gleich ausserhalb der südlichen Stadtmauer stand auf östlicher Seite (heute Landstraße 15) das Bürgerspital. Später ist dann noch die Rede von einem Apothekertor (1594, auch Froschtor oder Neutor genannt, heute Neutorgasse) und 1632 findet schließlich das Landhaustor (gegenüber der Herrenstraße gelegen) auch noch seine Erwähnung.
Linz in der Neuzeit (1600 – 1899)
Trotz der im Laufe der Zeit gestiegenen Bedeutung der Stadt Linz im Land ob der Enns, blieb diese lange Zeit vergleichsweise beschaulich und dabei auch kleiner als so manch andere landesfürstliche Stadt. So hatte Enns im Jahre 1627 an Bürger- und Inleutebehausungen 293 steuerbare Häuser vorzuweisen, die Stadt Steyr konnte 1626 sogar 600 Häuser zählen. Linz allerdings kam trotz all der zugestandenen Privilegien und Vorteilen durch den, in der Stadt verkehrenden Adel, im Jahr 1593 nur auf 228 steuerbare Häuser. Im Jahr 1616 wurden sogar alle geistlichen und adeligen Häuser dazugezählt, man blieb mit 286 Häusern trotzdem kleiner als Enns. Eine Häuserbeschreibung von 1644 gibt einen weiteren schönen Einblick auf die Größe der Stadt Linz, den diese besagt das es in der Stadt Linz 185 Häuser und in der Vorstadt 118 Häuser auf insgesamt 19 Plätzen und Gassen verteilt gab. Im laufenden vergrößerte sich die Stadt stetig und erreichte dann 1771 die beachtliche Größe von 974 Häusern in der Stadt Linz und seinen Vororten. Bei der nächsten Zählung, für die josefinische Steuerregulierung wurden dann bereits 1011 Häuser gezählt. Aufgrund verschiedener Reisehandbücher aus jener Zeit lässt sich für Linz mit Ende des 18. Jahrhunderts eine Einwohnerschaft von 16.000 bis 17.000 Personen schätzen. In den späteren Jahren gibt es bereits Volkszählungen deren Ergebnisse wir hier nicht fehlen lassen möchten. So ist die Stadt zwischen 1822 und 1858 von 21.293 auf 27.628 Einwohner gewachsen. Im Jahr 1869 sind es dann 33.394, 1880 bereits 41.678 und 1890 sind dann 44.955 Einwohner in Linz gezählt worden. Diese Zahlen gehen in den nächsten Volkszählungen stetig berauf, was zum einen mit den Eingemeindungen und zum anderen durch die voll ausgebauten Eisenbahnverbindungen und dem dadurch wirtschaftlich emporgestiegenen Wirtschaftststatus der Stadt Linz zu verdanken ist. So leben im Jahr 1900 bereits 58.791 Personen, 1910 dann 67.787 und im Jahr 1920 besitzt die Stadt ganze 93.473 Einwohner.

Eine Linzer Stadtansicht von 1694, gemalt um 1860 und am Floriani-Altar in der Linzer Stadtpfarrkirche zu bewundern!
Um 1600 forderte der Österreichische Kaiser die Pflicht zum Katholizismus ein. Ab 1600 führten Jesuiten und Kapuziner (ab 1606) die Gegenreformation auf Geheiß des Kaisers bzw. als Unterstützer des kaiserlichen Willens durch. Der dadurch mit ausgelöste Oberösterreichische Bauernkrieg traf 1626 auch die Stadt, als sie unter der Führung Stefan Fadingers neun Wochen lang belagert wurde. Dabei gingen die Linzer Vorstädte ein weiteres mal in Flammen auf. Martin Zeiller (1589 – 1661), ein in Ulm lebender Historiker, verfasst dazu in Matthäus Merian`s „Topographia Provinciarum Austriacarum“ folgendes: „Wiewol in dem nächsten Baurenkrieg/ und als diese Stad von ihnen/ wiewol vergebens/ belagert worden/ an solchen Auffengebäwen grosser Schade geschehen ist“. Zwischen der Reformation und der Gegenreformation war Linz rund 100 Jahre lang protestantisch. Bis zum Ende der Gegenreformation (1626) war im Erdgeschoß des Linzer Landhauses die adelige Landschaftsschule untergebracht, an der zwischen 1612 und 1626 Johannes Kepler lehrte. Diese war erst 1574 als ständisch-protestantische Landschaftsschule von Enns nach Linz übersiedelt. Im Jahr 1624 wurde sie wieder katholisch und 1625 schließlich geschlossen (weitere Informationen unter dem Menüpunkt „Linz – Schulen“). In dieser gab es (lt. Martin Zeiller eine „herzliche Bibliothek“ welche mit gewaltigen Ausgaben angeschafft wurde. Zur Zeit der Gegenreformation wirkte hier der Jesuit Georg Scherer als flammender Prediger gegen die Reformation, der 1605 in einer Predigt zur Hexenverfolgung in der Kirche auf der Kanzel (im 1. Stock des Linzer Landhauses) vom Schlag getroffen wurde und starb. Der Zeitraum zwischen 1620 und 1628 war es auch als Oberösterrich („das Land ob der Enns“) nochmals bayrisch wurde. Denn Kaiser Ferdinand II. verpfändete das „Land ob der Enns“ (Oberösterreich) und damit auch die Stadt Linz an den Kurfürsten Maximilian von Bayern, Adam Graf Herberstorff wurde dadurch bayerischer Statthalter Oberösterreich`s. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Stadt barockisiert. Wesentlichen Anteil daran hatten neben der Bürgerschaft der Adel (Freihäuser), die Kirche und die wellenförmig in die Stadt hereinströmenden Orden (Karmeliten 1672, Ursulinen 1679, Karmelitinnen 1709, Elisabethinen 1745, Barmherzige Brüder 1756) und den damit verbundenen Klostergründungen, welche heute noch das Stadtbild entscheidend prägen. Aus der Merianischen „Topographia Provinciarum Austriacarum“ lässt sich auch noch herauslesen, das es im Jahr 1649 bereits 2 Apotheken in der Stadt Linz gab. Weiters wird ein Ballenhaus beim Tor und ein Salzburger Hof innerhalb der Stadtmauern, das Kapuziner-Kloster (heute Kapuziner-Kirche) und eine Spitalskirche in der Vorstadt, erwähnt. Auch erfährt man das es um diese Zeit bereits Jahrmärkte bzw. -messen in Linz gab, denn so heißt es im, von Martin Zeiller geschriebenen Text, das es zu Ostern und zu H. Bartholomaei zwei berühmte Märkte gib, zu denen viele Kaufleute aus weit entfernten Orten anreisen. Der H. Bartholomaei-Jahrmarkt (14. August) hatte sich um 1382 aus dem Kirchweihfest der Stadtpfarrkirche entwickelt und ging aber bereits auf das 13. Jh. zurück. Spätestens im ausgehenden Mittelalter besaß dieser Markt den Rang einer internationaler Messe. 1453 wurde erstmals der Bruderkirchweihmarkt zu Ostern (daher auch Ostermarkt genannt) als zweiter Linzer Jahrmarkt erwähnt. Er geht auf das Kirchweihfest der Minoriten im 13. Jh. zurück und wurde in einer Privilegienbestätigung des König Ladislaus Postumus bestätigt. Hier sei noch angemerkt das im Anhang der „Topographia Provinciarum Austriacarum (1649)“ von 1656 (erschien bereits unter Merian`s Erben) von einem schlimmen Sturm im Juli des Jahres 1636 die Rede ist, welcher einen schweren Schaden, im Wert von „vil Tausend Reichsthaler an Schaden gethan“ an Landhaus und Schloss anrichtete.
1672 gründete Christian Sint die „Wollzeugfabrik“, die erste Textilfabrik Österreichs. Im 18. Jahrhundert wurde diese verstaatlicht; zeitweise arbeiteten dort über 50.000 Menschen. Im österreichischen Erbfolgekrieg wurde Linz 1741 von bayerischen und französischen Truppen besetzt. Am 3. Mai 1809 kam es bei den Koalitionskriegen beim Ebelsberger Traunübergang zu einem blutigen Gefecht zwischen Österreichern und Franzosen. Diese Schlacht gab den Anstoß zum Bau einer Befestigungsanlage, die ab 1830 verwirklicht wurde. Zu Mariä Himmelfahrt während des jährlichen Bartholomäusmark (am 15. August 1800), als 100terte Marktstände am Linzer Hauptplatz standen, brach in der Stadt ein Großbrand aus, der ausgehend vom Schloss über den hölzernen Verbindungsgang zum Landhaus, dieses und weiters die Altstadt über die Klostergasse bis zum Schmidturm zerstörte bzw. beschädigte. Insgesamt fiehlen dem Feuer 62 Gebäude zum Opfer, darunter leider auch die äußerst kostbare Bibliothek mit seinen unwiederbringlichen Archivalien zur Landesgeschichte. Während die Landhausbücher verbranden, überlebten alle städtischen Bücher diesen Stadtbrannt. Denn als die Linzer erfuhren, das sich Napoleon auf dem Weg nach Linz befand, packte sie die Angst und so erliesen sie den Auftrag das alle Bücher verpackt und nach Bad Leonfelden transportiert werden müssen. Während die städtischen Bücher bereits in Bad Leonfelden waren, verbrannten die schon zur Abholung bereit stehenden verpackten Bücher unwiederrufbar. Dabei erwieß sich gerade der alte Befestigungsgraben vor dem brennenden Landhaus als großes Hinderniss. Deshalb wurden die, auf Merian`s Kupferstichen ersichtlichen Linzer Befestigungsanlagen (Stadtgraben und Stadtmauer) eingeebnet. Im Jahr 2009 wurde bei Bauarbeiten vor dem Linzer Landhaus eine ehemalige Steinbogenbrücke wiederentdeckt. Der gute Zustand der gut 200 Jahre verschütteten Brücke wurde als Sensation gewertet. Zu verdanken ist dies wohl dem Umstand, das es nach der Brandkatastrophe mit dem Beseitigen und Aufräumen schnell und einfach gehen musste und der Graben daher einfach nur zugeschüttet wurde. Mit dem Ende der Jahrhunderte alten Stadtbefestigung sind aber auch einige architektonische Schönheiten im Linzer Stadtbild verschwunden. So wurden zwischen 1828 und 1845 der Schmidtorturm, das (obere) Wassertor und das Brückentor (auch das untere Wassertor oder Mauthaustor genannt), um nur wenige zu nennen, abgetragen. Leider sind diese städtebaulichen Schätze unwiederbringlich verloren gegangen.
Nur wenige Jahre nach dem Verschwinden der einstigen Stadtmauern und Gräben, wurde vom damaligen Erzherzog Maximilian Josef von Österreich-Este eine neue, weit größere Befestigungsanlage für Linz erdacht und zum Teil auch in die Tat umgesetzt. Diesmal wurden zwar keine Stadtmauern und auch keine Wassergräben um die Stadt gezogen, nein diesmal beließ man es bei einem Ring von mächtigen Türmen rund um Linz, wobei diese nicht nur auf Linzer Gemeindegebiet errichtet wurden. Auch in Leonding und in Urfahr wurden solche Türme gebaut. Insgesamt entstanden dabei zwischen 1828 und 1838 32 Türme, wie der Probeturm am Freinberg, die 2 Donauanschlüsse und die 2 Vorwerke. 20 dieser, nie zum Einsatz gekommenen Türme stehen heute noch und werden privat, gewerblich oder touristisch genutzt. Der älteste dieser Türme, der „Probeturm“ wurde z.B. 1828 errichtet und später dem Jesutitenkloster am Freinberg (heute das Kollegium Aloisianum) zugesprochen. Der Erzherzog plante diese Art der Befestigung auch für alle anderen wichtigen Habsburger Städte, aber nur in Linz wurde diese Plan verwirklicht.
3 Linzer Ansichten aus der 1. Hälfte des 17. Jhdt`s! Die linke und mittlere Ansicht, 1649 von Matthäus Merian d. Ä. gestochen (Artikelnummer 212041 und 212040 ). Die rechte Ansicht ist 1625 von Daniel Meissner gestochen und nach dessen Tod von Paulus Fürst aufgekauft und ab 1637 neu herausgebracht worden. Dieser fügte der originalen Ansicht nur das hier ersichtliche Wappen hinzu (Artikel-Nr. 212009).
1774 wurde die „Bibliotheca publica“ (später die Studienbibliothek und heute OÖ. Landesbibliothek) gegründet. Dieser wurden in weiterer Folge auch etliche Handschriften und Bücher, aus den unter Joseph II. aufgehobenen oberösterreichischen Klöstern und Stiften einverleibt. So wurden hier die Bibliotheken der Jesuiten aus Linz, Steyr und Traunkirchen vereinigt, aber auch die Schätze der aufgelassenen Klöster von Mondsee, Gleink, Garsten, Baumgartenberg, Waldhausen und anderer Stifte kamen so nach Linz und legten damit den Grundstein für eine umfassende Bibliothekssammlung dar. Von der Gründung 1774 bis ins Jahr 1908 blieb diese erste öffentliche Bibliothek der Stadt Linz dem Stift Kremsmünster unterstellt, welches unter anderem wegen dieser neuen Aufgabe der Zerschlagung durch des Kaisers Reformen entging. Im Jahr 1922 hat die Bundesverwaltung die Führung und Instandhaltung der Bibliothek übernommen, welche in den Jahren zwischen 1908 bis 1922 nur provisorisch geschehen war. Anfang des 19. Jahrhunderts beginnt ein gewisser Benedikt Pillwein mit dem Verfassen von heimatkundlichen Informationen in Buchform. Für die Stadt Linz und Oberösterreich bis heute der wichtigste Heimatforscher und Autor über das Land ob der Enns im 19. Jahrhundert. Benedikt Pillwein wurde 1779 in Niederösterreich geboren und studierte in Salzburg Jura. Später zog er nach Linz und begann als Heimatkundler Bücher über Linz und das Land Oberösterreich zu schreiben. Im Jahr 1896 wird das oberösterreichische Landesarchiv auf Verlangen des „verdienten“ Geschichtsforschers Julius Strnadt und auf der Grundlage des „Archivs der oberösterreichischen Landschaft“ gegründet. Diese Vorgängerorganisation, dessen Archivräume sich im Landhaus befanden, wurde wohl um 1571 gegründet. Schriftliche Verhandlungen der oberösterreichischen Landtage zwischen 1502 bis 1860 wurden von diesem gesammelt und verwahrt. Durch den Neubau des heutigen Landesmuseums wurde das alte Museumsgebäude auf der Promenade Nr. 33 frei und daher als neues Archivgebäude für das neu gegründete Landesarchiv bestimmt. Heute hat das Landesarchiv seinen Sitz allerdings in der Anzengruberstraße, welcher 1971 bezogen und im Laufe der Zeit bereits erweitert und auch schon generalsaniert wurde. Im Jahr 1848 wurde auch für das oberösterreichische Landerarchiv der Versuch unternommen, verschiedene Bestände zusammenzuführen. Dabei kamen die Gerichtsbücher der oberösterreichischen Grundherrschaften, welche den Zeitraum zwischen 1537 und 1850 abdecken, nach Linz. Aber auch das Archiv des Linnzer Musealvereins, welches u.a. das „Urkundenbuch des Landes ob der Enns“ herausbrachte wurde mit dem neuen o.ö. Landesarchiv verbunden. Da die Stadtbibliothek Linz erst im 20. Jahrhundert gegründet wurde, bitten wir Sie die vorhandenen Informationen weiter unten, unter „Linz in der jüngsten Vergangenheit (1900 – 1950)“ zu erwarten.
Während der Märzrevolution von 1848 blieb Linz von Kämpfen (wie sie Wien erleben musste) verschont. Am 15. März feierte man die Pressefreiheit und die Aufhebung der Zensur, was Kaiser Ferdinand tags zuvor in Wien unter öffentlichem Druck verordnet hatte (diese Verordnung können Sie auf dieser Homepage, unter Art. Nr. 500006 auf 2 Seiten ansehen und auch als Digitalisat erwerben). Zugleich gestattete er per kaiserlichem Patent die Bewaffnung des Bürgertums. Bereits am 16. März wurde daher in Linz eine Nationalgarde gegründet, die an die alte Tradition der Bürgerwehr anknüpfte und sich der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und dem Schutz des Eigentums verpflichtet sah. Die Nationalgarden wurden aber bereits im Jahr 1851 wieder verboten. Nach dem 15. März 1848 bildete sich ein Bürgerausschuss der sich auf Grundlage der Pillersdorfschen Verfassung organisierte und für den Juni die ersten Linzer Bürgermeisterwahlen ansetzte. Hierbei gewann der Demokrat Reinhold Körner, der den seit 27 Jahren regierenden Joseph Bischoff ablöste, und provisorischer Bürgermeister wurde. 1850 trat eine provisorische Gemeindeordnung in Kraft (welche Sie sich ebenfalls auf dieser Seite unter Art. Nr. 5000024 auf 8 Seiten anschauen können), auf deren Grundlage die ersten Gemeinderatswahlen abgehalten wurden. Obwohl aufgrund vielfältiger Einschränkungen nur sechs Prozent der Bevölkerung, vorwiegend das Bildungs- und Besitzbürgertum und andere besser gestellte Personen, zur Wahl zugelassen waren, gewann erneut Reinhold Körner. Nach dem Silvesterpatent von 1851, das die Phase des Neoabsolutismus einleitete, wurden Demokraten und das liberale Bürgertum jedoch rasch aus dem politischen Leben zurückgedrängt. Als erster prominenter demokratisch gesinnter Politiker sah sich Karl Wiser zum Rücktritt von seinen politischen Ämtern gezwungen. 1854 folgte ihm Reinhold Körner. Danach wurde Linz bis 1861 von provisorisch ernannten Bürgermeistern regiert. Bei den Gemeinderatswahlen von 1861 konnten sich dennoch erneut die Demokraten behaupten. Reinhold Körner trat seine zweite Amtszeit im alten Linzer Rathaus, am Hauptplatz, an. Das 19. Jahrhundert brachte dank der Einführung der Dampfschifffahrt auf der Donau (1837/38) und dem Bau der Pferdeeisenbahn als erster Schienenbau des Kontinents von Linz nach Budweis (1832) bzw. von Linz nach Gmunden (1836) technische Neuerungen. Am 21.07.1832 gab es eine Besichtigungsfahrt des Kaiser`s und seiner Frau mit der neugebauten Pferdeeisenbahn „Linz – Budweis“ zwischen Urfahr und St. Magdalena. 1857 wird Linz schließlich an die Kaiserin-Elisabeth-Bahn (heute Westbahn) angebunden und es entsteht daher ein neuer Bahnhof, ausserhalb der Stadt. Dieser Bahnhof liegt heute im Stadtteil Waldegg, am Rand der Innenstadt. Zum damaligen Zeitpunkt war Waldegg noch eine eigenständige Gemeinde. Nachdem 1868 bei einem Schiffsunglück, die alte hölzerne Donaubrücke stark beschädigt wurde, entschied man sich zum Bau der ersten eisernen Donaubrücke. 1873 wurde dann die Steyregger Brücke errichtet, 3 Jahre später wurde der Ausbau des Kanalnetzes in Angriff genommen! Die Pferdeeisenbahn stellte 1872, auf der Strecke Linz – Budweis den Betrieb wieder ein. Nur 8 Jahre (1880) später wird allerdings eine Pferdetramway zwischen Urfahr und dem Linzer Hauptbahnhof eröffnet, 1897 wurde diese Strecke wiederrum elektrifiziert. Dem folgt 1888 der Bau der Mühlkreisbahn nach Aigen-Schlägl mit dem Ausgangsbahnhof in Urfahr. Zwischen 1897 und 1900 wurde eine neue Donaubrücke errichtet und schließlich eröffnet, diese diente einer Verbindungsbahn zwischen Urfahr und dem in Linz befindlichen Staatsbahnhof. 1898 wurde die (offiziel) steilste elektrische Adhäsionsbahn Europas eröffnet. Im darauf folgenden Jahr wurde Linz zu großen Teilen überschwemmt.
3 verschiedene Stahlstiche der Stadt Linz aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die linke Ansicht zeigt Linz um 1805 beim Einmarsch der Franzosen in die Stadt, gezeichnet, gestochen und verlegt 1840 (Bagotti / Chavane / Gavard), der mittlere Stahlstich zeigt die Stadt Linz wie diese um das Jahr 1846 aussah undso von Ender gezeichnet, bei Sands gestochen und 1846 bei C. A. Hartleben verlegt wurde. Und die rechte Ansicht schließlich zeigt die Stadt um 1842, welche von Wilhelm Henry Bartlett gezeichnet und 1842 von J. C. Armytage gestochen wurde.
Linz in der jüngsten Vergangenheit (1900 – 1950)
Anlässlich des Landesschießens besucht mit Kaiser Franz Joseph I. mal wieder ein Habsburger Kaiser Linz und die in der Nähe befindlichen Gemeinden Kleinmünchen und Urfahr. Zwischen 1910 und 1920 wurden einige neue öffentliche Verkehrsadern eröffnet, so u.a. die Lokalbahn Linz – Eferding – Waizenkirchen (1912, heute LILO), die Lokalbahn von Ebelsberg nach St. Florian (1913, seit 1973 wieder aufgelassen und durch eine Busverbindung ersetzt, ein Teil des historischen Gleisbetts ist aber noch vorhanden) und der Bau einer zweiten Linzer Straßenbahnlinie (Linie M) von der Weißenwolffstraße bis zum Beginn der Waldeggstraße (1914, 1968 wurde diese Aufgrund der beengten Innenstadt-Verhältnisse, zugunsten der Autofahrer wieder aufgelassen). Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Ausrufung der Republik bestand in Linz – wie in vielen Orten – eine revolutionäre Stimmung, die sich auch in Demonstrationen und Plünderungen äußerte. Im Februar 1919 und im Mai 1920 wurde in der Stadt nach gewaltsamen Ausschreitungen das Standrecht verhängt. Im Unterschied zum Land Oberösterreich, wo die Christlichsozialen Partei in der Republik wie in der Monarchie über die absolute Mehrheit verfügte, brachte in der Stadt Linz die erste Gemeinderatswahl 1919 nach dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht eine politische Umwälzung: Aus der Zweidrittelmehrheit der Deutschnationalen wurde eine absolute Mehrheit der Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs. Während der demokratischen Phase der Ersten Republik entwickelte sich Linz zur Großstadt, denn durch Zuwanderungen und durch Eingemeindungen wurde 1923 die 100.000 Einwohner-Marke überschritten. Mit der 1919 realisierten Vereinigung mit der Stadt Urfahr dehnte sich das Linzer Stadtgebiet auch nördlich der Donau aus. In den frühen 1930er Jahren verschärften sich verschiedene politische Konflikte zwischen den weltanschaulichen Lagern in der Ersten Republik und dem antidemokratischen Kurs der Bundesregierung unter Engelbert Dollfuß! In der gereizten Atmosphäre gab es daher einige Aufstände mit Kampfhandlungen, so zählten jene im ehemaligen Hotel Schiff (Landstraße 36) zu den schlimmsten. Weitere Zentren der Kampfhandlungen in Linz waren die Eisenhandkreuzung, die Diesterwegschule, die Dorfhalle, am Polygonplatz (heute Bulgariplatz), das Parkbad und die Eisenbahnbrücke, in Urfahr der Spatzenbauer und am Freinberg der Jägermayrhof. Wodurch ersichtlich wird das der Österreichische Bürgerkrieg von Linz ausgehend seinen verhängnissvollen Ausgang nahm. Die Kämpfe hatten in Linz mindestens 27 Todesopfer gefordert (vier Zivilisten, acht Schutzbundangehörige und 15 Gefallene auf Seiten der Exekutive. Auf Seiten des Schutzbundes wurden jedoch Verletzte und Tote aus Furcht vor Repressalien durch die Behörden verheimlicht, so dass genaue Angaben über Verwundete und Getötete nicht möglich sind). Noch am 12. Februar 1934 wurde die Sozialdemokratische Partei verboten und wurden deren Vorfeldorganisationen zerschlagen. In Linz wurde ein Regierungskommissär eingesetzt und ab November 1934 ein Gemeindetag primär aus Christlichsozialen und Heimwehrvertretern bestellt. Es kam zu einem radikalen Personalwechsel in der städtischen Verwaltung, die kommunalen Betriebe mussten zum Teil ihre Tätigkeit einschränken bzw. wurden verkauft. Auch symbolisch versuchte sich der Ständestaat zu verankern: Straßen wurden umbenannt und Denkmäler für die auf Regierungsseite am 12. Februar 1934 Gefallenen errichtet. Der Kult um den am 25. Juli 1934 bei einem nationalsozialistischen Putschversuch getöteten Bundeskanzler Dollfuß fand auch in Linz Resonanz, unter anderem mit der Umbenennung der Diesterwegschule in „Dollfußschule“. Darüber hinaus sollte das kulturelle Leben entsprechend den ideologischen Positionen neu gestaltet werden. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen am 12. März 1938 trat Adolf Hitler von seiner Geburtsstadt Braunau eine „Triumphfahrt“ nach Wien an und sprach in Linz erstmals als Reichskanzler auf österreichischem Boden. Erst hier entschloss er sich angesichts des Jubels in der Bevölkerung und der zurückhaltenden Reaktionen des Auslands, den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich sofort und vollständig zu vollziehen. Auf Grund seiner emotionalen Verbindung zu Linz übernahm Hitler noch an diesem Tag die „Patenschaft“ über Linz (das auch zu einer der fünf Führerstädte wurde) und versprach Investitionen des Reichs. Hitler, der in Linz die Schule besucht hatte, beabsichtigte, hier einmal seinen Ruhestand zu verbringen. Daher hatte er der Stadt eine herausragende wirtschaftliche und kulturelle Rolle im Reich zugedacht. Zu den Ausbauplänen gehörten eine Prachtstraße mit Prunkbauten wie Oper, Theater und Galerien, besonders aber das „Führermuseum“, das die weltweit größte Kunst- und Gemäldegalerie beherbergen sollte. Für diese Sammlung wurden im Rahmen des „Sonderauftrags Linz“ in den Museen der besetzten und eroberten Länder entsprechende Kunstwerke geraubt. Darüber hinaus sollte Linz zu einem Industrie- und Verwaltungszentrum mit repräsentativen Gebäuden für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) und ihre Teilorganisationen und überdimensionierten Verwaltungsgebäuden ausgebaut werden. Dies hätte auf Linzer als auch auf Urfahraner Seite großflächige Schleifungen des historischen Baubestandes bedeutet. Die von Albert Speer forcierten Pläne wurden, von wenigen Ausnahmen wie der Nibelungenbrücke, den Brückenkopfgebäuden und dem heutigen Heinrich-Gleißner-Haus abgesehen, nicht in die Realität umgesetzt.
Da wir weiter oben, bereits über das Landesarchiv und die Landesbibliothek erzählen konnten, wollen wir das Stadtarchiv bzw. die Stadtbibliothek hier nicht übergehen. Die Linzer Stadtbibliothek inkl. des Linzer Stadtarchivs wurden sozusagen 1921 gegründet. Dies nicht mit einer Anordnung des Bürgermeisters, nein viel eher durch das Schaffen eines eigenen Bibliothekraums. Denn nachdem der Großteil der historischen Sammlungen der Linzer Stadtgeschichte beim großen Stadtbrandt von 1800 im Landhaus verbrannte, wurde die Geschichte der Stadt und deren vorhandene Unterlagen eher Stiefmütterlich behandelt. Aber wie so oft ist es nur einer Person zu verdanken, das es überhaupt eine Sammlung gibt, welche man in ein Archiv packen konnte. Im Falle der Stadtbibliothek/ des Stadtarchivs ist es der verständnisvolle Leiter der städtischen Buchhaltung, der Hr. Kerschbaum, welcher darauf Wert legte Unterlagen seiner Zeit zu sammeln und der Nachwelt zu erhalten, so u.a. eine stattliche Sammlung Linzer Zeitungen, genauso wie die Sammlung der (heute vollständig erhaltenen) Gesetzesblätter, welche die Stadt betrafen. Auch gibt es eine Urkunde mit einem Linzer Stadtsiegel aus dem Jahre 1334 und etliche andere ortsgeschichtlich interessante Schriftstücke. All diese Bücher, Dokumente, Zettel und Zeitungen verschwanden allerdings nach seiner Zeit wieder in völlig ungeeigneten Räumlichkeiten oder gar auf den Fluren, bis sich der 1921 zum Linzer Bürgermeister gewählte Josef Dametz (als Bücherfreund) daran tat geeignete Räumlichkeiten mit genug Platz für die Sammlungen zu schaffen. Die Wahl fiel schließlich auf das neben dem Rathaus am Linzer Hauptplatz liegende ehemals über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Gasthaus „Zur Stadt Frankfurt“, welches durch Gästeschwund zugesperrt und an die erste Linzer Tanzschule Mayr vermietet wurde. Dank des vorhandenen politischen Willens wurde der Tanzschule der Mietvertrag aufgekündigt und der freiwerdende Platz der Stadtbibliothek vermacht, welche mit in Besitznahme des ersten Raumes 1921 ihrer Gründung entgegenging. Im Jahr 1925 kam noch der 2. Raum des vormals so beliebten Gasthauses „Zur Stadt Frankfurt“, in welchem einst sogar Beethoven seinem Gaumen Freuden tat, hinzu.
Bei dem Ausbau der bestehenden Industrie ist vor allem die Umstrukturierung auf Großbetriebe im metallurgischen und chemischen Bereich zu nennen. Mit dem ab 1938 in der Zeit des Nationalsozialismus errichteten Stahl- und Rüstungsbetrieb Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“ Linz sowie den Stickstoffwerken Ostmark wurde der Grundstein für die spätere VÖEST und all ihre Nachfolgeunternehmen sowie für die Linzer Chemieindustrie gelegt. Für die Errichtung der Werksgelände und für den Bau des zugleich dort vorgesehenen Hafens wurden die Bewohner der Ortschaft St. Peter-Zizlau abgesiedelt und die Gebäude geschleift. In den genannten Industriebetrieben kamen neben Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern auch Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausenzum Einsatz. Durch den Ausbau der Industrie, die damit verbundenen Umsiedlungen und den Zuzug von Arbeitskräften verschärfte sich der bereits bestehende Wohnraummangel. Als Abhilfe wurden ganze Stadtteile wie etwa am Bindermichl oder die „Neue Heimat“ mit großen Wohnanlagen, die bis heute das Erscheinungsbild dieser Stadtteile prägen, errichtet. Der Ausbau der nötigen Infrastruktur (Schulen, Kindergärten) unterblieb. Mit den zeitgleichen Eingemeindungen wurde das Stadtgebiet nahezu verdoppelt und erreichte die heute noch bestehende Ausdehnung. Linz war aber auch ein Zentrum der Verfolgung: Im nahen Konzentrationslager Mauthausen sowie in dessen Nebenlagern kamen über 100.000 Menschen aus ganz Europa ums Leben. Insgesamt befanden sich drei Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen sowie 77 Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter auf Linzer Stadtgebiet. Die 600 Jüdinnen und Juden hatten Linz zu verlassen – 150 von ihnen wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Hunderte Opfer der NS-Euthanasie gab es in der Linzer Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart, der heutigen Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg, beziehungsweise wurden von dort in die NS-Euthanasieanstalt Schloss Hartheim bei Linz verlegt. Letztlich hatten auch jene, die dem Regime aus Begeisterung oder aus erzwungener Loyalität gedient hatten, unter den Folgen nationalsozialistischer Politik zu leiden. In Linz wurde aus Propagandagründen die Errichtung von Luftschutzbauten für die Bevölkerung erst Ende 1943 forciert. Noch im November 1944 verfügten die Bewohnerinnen und Bewohner ganzer Stadtviertel über keine sichere Deckung bei Luftangriffen. Über 1.600 Menschen starben bei den 22 Bombenangriffen zwischen Juli 1944 und April 1945 auf Linz, tausende Linzer verloren als Angehörige der deutschen Wehrmacht ihr Leben. Am 4. und 5. Mai 1945 lag die Stadt unter amerikanischem Artilleriebeschuss und Gauleiter August Eigruber setzte sich ins südliche Oberösterreich ab. Auf den ursprünglichen Plan, die Stadt im Häuserkampf zu verteidigen, wurde verzichtet. Am 5. Mai um 11:07 Uhr trafen die ersten amerikanischen Panzer am Hauptplatz ein.
Die heute gültige und bereits 1957 bestimmte Stadtgliederung stimmt mit dem historischen Verlauf der ursprünglichen Grenzen mit den Umlandgemeinden nur sehr gering überein. In vielen Bereichen sogar gar nicht. Bei der Neubestimmung der innerstädtischen Grenzen (in 9 Stadtteile und 36 statistische Bezirke) wurden z.B. alle Eingemeindungen südlich der Traun zu einem einzigen Stadtteil und zugleich dem statistischen Bezirk Ebelsberg zusammengefasst. Auch die Fläche des ehemaligen Dorfes St. Peter an der Zizlau wurde deutlich verändert. Die heutigen Stadtteile und statistischen Bezirke können und dürfen also nicht eins zu eins mit den Ausmaßen der ehemaligen Vororte von Linz gleichgesetzt werden. Der sowohl einwohner- als auch flächenmäßig größte statistische Bezirk ist das bereits erwähnte Ebelsberg im Süden der Stadt mit 25,81 km² und rund 17.400 Einwohnern. Der zweitgrößte und zugleich einwohnerschwächste Stadtteil bzw. statistische Bezirk ist St. Peter. Er hat auf 9,13 km² nur 377 Einwohner, was allerdings darauf zurückzuführen ist, dass sich auf dem Gebiet der abgetragenen, ehemals eigenständigen Dorfgemeinde, heute fast ausschließlich Industriegebiet befindet, wovon die VÖST den meisten Platz beansprucht. Der flächenmäßig kleinste statistische Bezirk ist das 45,6 Hektar große Altstadtviertel. Folgend die 9 Stadtteile mit ihren ingsgesamt 36 statistischen Bezirken und dem Datum der Eingemeindung:
Die Innenstadt (mit dem Altstadtviertel, dem Rathausviertel, dem Kaplanhofviertel, demNeustadtviertel, dem Volksgartenviertel und dem Viertel Römerberg-Margarethen), dann die 1873 eingemeindete und bis dahin selbstständige Gemeinde Waldegg (mit den Vierteln Freinberg und Froschberg, dem erst 1939 eingemeindeten Keferfeld (welches vorher zur Nachbargemeinde Leonding gehörte) und den Vierteln Bindermichl, Spallerhof, Wankmüllerhofviertel und Andreas-Hofer-Platz-Viertel. Weiters der ebenfalls 1873 eingemeindete Linzer Vorort Lustenau (zu welchem folgende Viertel gehören, Makart-, Franck- und das Hafenviertel). Das ehemalige Dorf St. Peter an der Zizlau wurde 1915 eingemeindet und 1923 dann die deutlich größere Gemeinde Kleinmünchen mit den Dörfern bzw. Gehöfen Neue Welt, Scharlinz, Bergern, Neue Heimat, Wegscheid und Schörgenhub. Nur wenige Jahre vorher (1919) wurde die Stadt Urfahr (mit den Vierteln Alt-Urfahr, Heilham, Hartmayrsiedlung, Harbachsiedlung, Karlhofsiedlung, Auberg) und das Gebiet rund um den Pöstlingberg (mit den Gemeinden Pöstlingberg und Bachl-Gründberg) eingemeindet. Ziemlich als letzte wurden noch die Großgemeinden St. Magdalena (mit Katzbach und dem Elmberg) und Ebelsberg im Jahre 1938 eingemeindet. Etwas abweichend, aber der historischen Realität entsprechend gliedert sich die Stadt in folgende 13 Katastralgemeinden, Ebelsberg, Katzbach, Kleinmünchen, Lustenau, Mönchgraben, Pichling, Posch, Pöstlingberg, St. Peter, Ufer, Urfahr, Waldegg, Wambach. Das Wissen um die richtige Katastralgemeinde ist wichtig wenn man nach einem Grundstück in einem Grundbuch sucht.
Zu den in verschiedenen Etappen durchgeführten Eingemeindungen wären noch die folgenden Zeilen zu erwähnen. Denn als 1848 in Österreich das Gemeindesystem eingeführt wurde, war bereits vorgesehen, dass die damaligen Linzer Vororte Lustenau und Waldegg zur Stadt Linz eingemeindet werden sollen. Diese beiden Orte wollten jedoch selbstständig bleiben und planten daher sogar einen Zusammenschluss um der Eingemeindung zu entgehen. Nachdem aber einem Antrag des Linzer Gemeinderates beim Landtag stattgegeben wurde, wurde die Eingemeindung 1873 zwangsweise durchgeführt. Dadurch wuchs das Linzer Stadtgebiet von 6 km² auf 20 km². 1906, als Linz bereits deutlich an Attraktivität gewonnen hatte, strebten (dann freiwillig) Teile der Gemeinde Leonding, namentlich Gaumberg, Untergaumberg und Landwied, eine Eingemeindung in die Stadt Linz an. Die damalige Gemeinde Leonding stellte jedoch unannehmbare Forderungen, sodass die Verhandlungen scheiterten. Keinen Widerstand gab es hingegen bei der Eingemeindung von St. Peter in der Zizlau. Bereits 1912 konnte eine Einigung mit der Gemeindevertretung von St. Peter erzielt werden. Die Eingemeindung trat 1915 in Kraft und Linz wuchs auf 29 km² Stadtfläche an. Zur selben Zeit waren nach mehreren gescheiterten Versuchen die Verhandlungen mit der Stadt Urfahr bereits weit fortgeschritten, doch mussten sie aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs zurückgestellt werden. Nach Kriegsende wurden die Verhandlungen fortgeführt, sodass mit Ende Mai des Jahres 1919 die Eingemeindung von Urfahr, inklusive der bis dahin eigenständigen Gemeinde Pöstlingberg, die kurz zuvor Urfahr angeschlossen worden war, rechtswirksam wurde. Linz erreichte nun eine Fläche von 42 km². 1923 wurde der damals südlich an Linz angrenzende und 13 km² große Industrieort Kleinmünchen eingemeindet. 1934 wurde das Stadtgebiet mit Abtretungen von unbewohntem Gebiet beiderseits der Donau von Katzbach (Heilham) und Steyregg (Steyregg besaß bis dahin als Relikt der Zeit vor der Donauregulierung unbewohnte Gründe westlich der Donau im heutigen Hafenviertel) arrondiert und wuchs dabei um eine Fläche von 2 km². Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland im Jahr 1938 wurde die Gemeinde Ebelsberg nach Linz eingemeindet. Nördlich der Donau wurde St. Magdalena eingemeindet. Damit wuchs die Stadtgröße im Jahr 1938 auf 95 km² a. Die letzte Erweiterung fand dann 1939 (Keferfeld von Leonding)statt und seitdem beträgt die Stadtfläche 96 km².
Nachdem die Wirren des 2. Weltkriegs ein Ende nahmen und eine ausreichende Normalität, im unter der Kontrolle der Alliierten stehenden Österreich, geschaffen war, zogen sich die Besatzer langsam wieder zurück. So hob die amerikanische Besatzungsmacht z.B. bereits am 27.03.1949 die Personenkontrollen auf der Nibelungenbrücke auf. Die im Mühlviertel stehende Sowjetarmee wiederum hob diese erst mit 09.06.1953 auf. Die Aufhebung der Brückenkontrollen wurde in Linz mit einem spontanen Freudenfest gefeiert. Urfahr blieb jedoch weiterhin bis zum vollständigen Ende der Sowjet-Besatzungszeit 1955 eine eigene, von Linz getrennte Stadt und hatte eine eigene Stadtregierung mit Stadtverwaltung.
Der Ballungsraum (beschreibt die Einwohnerzahl einer Kernstadt und der baulich direkt an diese angeschlossenen Siedlungen, ohne Rücksichtnahme auf politisch festgelegte Grenzen) der Stadt Linz und seiner Nachbargemeinden beträgt im Falle der Stadt Linz etwa 271.000 Personen. Die offizielle Einwohnerzahl von Linz und sämtlicher 13 Nachbargemeinden ist mit 289.107 Personen (2001) größer, da nicht alle Siedlungen der Nachbarstädte und -gemeinden direkt an Linz anschließen. Eine weitere Möglichkeit die Bedeutung einer Stadtregion zu ermitteln ist die Pendlerrate. Da Linz mehr als 154.867 Arbeitsplätze aufweist, aber von den 188.118 Einwohnern nur 83.245 berufstätig sind, pendeln täglich 89.294 Personen nach Linz zur Arbeit – 7.687 sogar aus anderen Bundesländern, zumeist aus dem nahen Niederösterreich. Zum täglichen Pendleraufkommen gesellen sich noch 18.525 Linzer dazu, die nicht in Linz arbeiten, sondern vorwiegend in den südlich und südwestlich gelegenen Gewerbe- und Industriegebieten. Bei einem durchschnittlichen Beschäftigungsgrad von 50 % in den umliegenden Gemeinden und 45 % in der Kernstadt, hängen rund 367.000 Personen von den Arbeitsplätzen in Linz ab. Inklusive den zehntausenden, vor allem in den südlichen Vorstädten befindlichen, Arbeitsplätzen bindet der Ballungsraum Linz eine Bevölkerung von rund einer halben Million, welche vorwiegend im Oberösterreichischen Zentralraum sowie dem traditionell strukturschwächeren Hügelland Mühlviertel nördlich von Linz beheimatet ist. Die hier genannten Daten unterliegen den statistischen Schwankungen, ändern sich jährlich und sollen hier nur einen kurzen Einblick in die Arbeitssituation der Stadt Linz ermöglichen.
Das Linzer Stadtbild (dessen Architekturstil vorallem im innerstädtischen Bereich mit „Historismus“ zu identifizieren ist) ist, wie für eine mitteleuropäische Stadt typisch, vor allem durch eher niedrige, gleichmäßige Verbauung, sowie durch zahlreiche Sakralbauten geprägt. Abgesehen vom mittelalterlichen Kern der einstigen Stadt (heute „Altstadt“), lässt sich an den vorherrschenden Baustilen der verschiedenen Stadtteilen sehr gut die jeweilige Epoche, in denen sie ihren größten Ausbau und Bevölkerungszuwachs erfuhren, erkennen. So herrscht in den direkt an die Altstadt angrenzenden Stadtbezirken, also vor allem in der Innenstadt, der historistische Baustil der Gründerzeit vor, der sich durch Fassaden beispielsweise im Stil des Neoklassizismus, des Neobarock und der Neorenaissance zeigt. Entfernt man sich noch weiter vom einstigen Ortskern, dringt man in Wohnviertel, wie das Franckviertel, den Froschberg, das Bindermichl oder die einst selbstständige Gemeinde Kleinmünchen vor. Die dort befindlichen Wohngebäude stammen vielfach aus der Zwischenkriegszeit sowie der Zeit des Nationalsozialismus und geben sich durch einfache Fassaden und die Bauart als große Mietwohnungsanlagen, sogenannte „Hitlerbauten“, häufig in Hofform angelegt, erkenntlich. Auch die Stadtbezirke nördlich der Donau, abgesehen vom historischen Alt-Urfahr, weisen viele Wohnanlagen diese Art aus dieser Zeit auf. Eine Ausnahme stellt diesbezüglich vor allem die Gugl dar, die um 1900 ein beliebtes Wohngebiet für die Oberschicht wurde und daher zahlreiche Villen beherbergt. Leider wurde um 1963 das alte Schloss Hagen am Fuße des Pöstlingberges, nach schweren Schäden (noch aus dem 2. Weltkrieg) abgerissen.
Linzer Stadtplan (inkl. der näheren Umgebung, wie Traun, Leonding und Steyregg) um 1965, mit dem eingezeichneten Wirkungskreis einer nuklearen Luft-Boden-Detonation. Dies sollte wohl als Veranschaulichung eines solchen Angriffes dienen. Unter der Art.-Nr. 212043 können Sie weiteres zu dieser Karte erfahren.
Weitere historische Ansichten in den verschiedenen Stadtteilen!
Alles über die verschiedenen Linzer Stadtteile, diverse historische (aber bereits eingemeindete) Dörfer, ehemalige Fabriken, Schlösser und Burgen. Aber auch alles ganz ortsspezifische, im heutigen Linzer Stadtgebiet. Mit etlichen Ansichten und Grafiken der verschiedenen Linzer Stadtviertel, seiner Straßenzüge oder darinnen liegender historischen Gebäude. Einfach auf die (mit dem jeweiligen Linz hinterlegte) Bezeichnung klicken und im weiteren Verlauf etliche interssante geschichtliche und ortshistorische Informationen erfahren.
- Linz – Altstadt mit Hauptplatz, Schmieedtorturm, Schloss und Wassertor
- Linz – Bahnhof und das Bahnhofsviertel
- Linz – Ebelsberg
- Linz – Franckviertel
- Linz – Innenstadt mit Hessenplatz (auch Marktplatz), Museum (oder auch Galerie), dem Taubenmarkt, die Landstraße, dem Mariendom und den Kreuzschwestern
- Linz – Kleinmünchen
- Linz – Krankenhäuser, wie dem AKH oder den Barmherzigen Schwestern
- Linz – Lustenau bzw. Lustenfelden (Makartviertel mit der Poschacher Bierbrauerei und das Kaplanhofviertel)
- Linz – Nibelungenbrücke, mit der oberen und unteren Donaulände, inkl. des alten Hafen`s aber auch die Straßerau bzw. Straßer Au
- Linz – Niedernhart mit dem Wagner-Jauregg-Klinikum
- Linz – Post
- Linz – Pöstlingberg
- Linz – Promenade mit dem Landhaus
- Linz – St. Margarethen und der Kalvarienberg
- Linz – Schulen
- Linz – Straßerau oder Straßer Au
- Linz – untere und obere Donaulände, mit dem alten Hafen
- Linz – Urfahr – mit dem Auhof, dem Hotel Achleitner, Katzbach, dem Marienheim, Petrinum, Schloss Hagen, St. Magdalena und Unterfelbern
- Linz – Volksgarten und die Goethekreuzung
- Linz – Wankmüllerhofviertel mit dem Ebelsberger Hof
- Linz – Wienerstraße
Die Kirchen, Klöster, Pfarren, Spitäler und Krankenhäuser in Linz und Umgebung im Zeitraffer
799
Erste urkundliche Erwähnung des „locus Linze“, der Martinskirche auf dem Schlossbergplateau und einer Befestigungsanlage (castrum), die von der Lage her nicht mit dem späteren Linzer Schloss identisch sein dürfte. Der Ostlandpräfekt und Schwager Karls des Großen, Gerold, erhält vom Passauer Bischof Waltrich gegen die Entrichtung eines Zinses die Martinskirche zum Nutzgenuss auf Lebenszeit. Vor dieser Zeit befand sich die Kirche im Besitz des königlichen Kaplans Rodland
9. Jh.
Neubau der Martinskirche in Form eines repräsentativen karolingischen Zentralbaus, der im 10. Jahrhundert zerstört worden sein dürfte.
Um 1250
Erbauung der Stadtpfarrkirche
Um 1280
Bau der Minoritenkirche und des Minoritenklosters durch Eberhard von Wallsee
1286
Die Kirche am Pfarrplatzbekommt das Patronatsrecht und wird so zur neuen Stadtpfarrkirche
1328
Erste Erwähnung eines Bürgerspitals, das sich an der Kreuzung Landstraße – Bethlehemstraße befand (auf der Linzer Stadtansicht des Matthäus Merian, von 1649 sehr gut zu sehen)
1600
Niederlassung der Jesuiten.
1606
Ansiedlung der Kapuziner in der Vorstadt. Errichtung eines Klosters samt Kirche, letztere wird 1660 – 1662 erweitert.
1608
Die Jesuiten gründen ein Gymnasium, das bis zur Schließung der protestantischen Landschaftsschule (1625) nur mäßige Frequenz aufweist.
1649 – 1653
Neuerrichtung der Stadtpfarrkirche: dreischiffiges Langhaus mit breitem Satteldach und Chorturm. Die Erweiterung um die Seitenschiffe erfolgte 1687 – 1694.
1669 – 1676
Errichtung der Ignatiuskirche (Alter Dom) durch die Jesuiten, die Weihe erfolgt 1678.
1679/80
Errichtung eines Klosters an der Harrachstraße durch die seit 1672 ansässigen Karmeliten. Die heutige Kirche wird 1690 – 1710 erbaut.
1680/81
Die Kapuziner bauen in Urfahr ein Hospiz, aus dem 1690 – 1694 ein Kloster entsteht. Zwischen 1692 und 1702 erfolgt der Bau einer Kirche, welche ab 1785 als Stadtpfarrkirche von Urfahr dient.
1690 – 1710
Bau der Karmeliterkirche an der Landstraße/Ecke Harrachstraße
1690 – 1722/23
Errichtung eines umfangreichen Klosterkomplexes durch die seit 1679 in Linz ansässigen Ursulinen. Der Bau der heutigen Klosterkirche wurde 1736 begonnen, die Weihe erfolgte 1757. Erst 1770 – 1772 wurden die Türme errichtet.
1692 – 1702
erfolgt durch die Kapuziner der Bau einer Kirche zum schon bestehenden Kloster. 1784 wird dieses allerdings aufgelassen und die Kirche dient ab 1785 als Stadtpfarrkirche von Urfahr.
Um 1700
Die Jesuiten errichten das Stift „Nordicum“, welches der katholischen bzw. wissenschaftlichen Erziehung junger Menschen aus den Skandinavischen Ländern diente. An dieses wurde ab 1709 eine Kirche angebaut.
1702
wurde die Dreifaltigkeitskapelle an der Landstraße, als Stiftung der Reichsgräfin Fürstenberg erbaut. 1787 wieder aufgelassen, später dann abgetragen
1709 – 1710
wurde eine Kirche neben dem nordischen Stift erbaut. Diese war der Basilika von Bethlehem nachgebildet und diente neben dem Stift der katholischen bzw. wissenschaftlichen Erziehung junger Menschen aus den Skandinavischen Ländern. Im November 1788 wurde es samt Kirche und Garten an den Privatmann Josef Schraml verkauft. 1962 wurde die Bethlehemkirche profaniert (entweiht) und schließlich abgetragen.
1710 – 1716
Bau eines Karmeliterinnenklosters an der Herrenstraße, die Kirche wurde von 1729 – 1743
1711
Der Salzburger Erzbischof Franz Anton Graf Harrach richtet eine Deutschordenskommende ein, die bis 1796 besteht und seit 1804 als Priesterseminar dient. Die Kirche wurde 1718 – 1725 nach Plänen von Johann Lukas von Hildebrandt erbaut.
1718 – 1725
Bau der Priesterseminarkirche
1729 – 1743
Bau des Kirchleins zum Karmeliterinnenkloster in der Herrenstraße
1734 – 1739
Erbauung des von Bürgermeister Johann Adam Pruner als Versorgungshaus (für verarmte Linzer & für Waisen) gestiftete Prunerstift, welches auch eine Kirche enthielt. Johann Adam Pruner starb 1734. Das Stift wurde 1786 wieder aufgehoben.
1742 – 1748/1774
Erbauung der Wallfahrtskirche auf dem Pöstlingberg durch Graf Maximilian von Starhemberg.
1745 – 1749 / 1754 – 1757
Errichtung des Elisabethinenklosters in zwei Etappen. Der Bau der Kirche erfolgt 1762 – 1768.
1756
Ansiedlung der Barmherzigen Brüder in Linz am Schillerplatz. 1787 wird ihnen das von den Karmelitinnen an der Herrenstraße errichtete Kloster samt Kirche zu Spitalszwecken übergeben
1762 – 1768
Der Bau der Kirche zum Elisabethinenkloster beginnt erst 5 Jahre nach fertigstellung des Klosters, welches in 2 Abschnitten errichtet wurde.
1770 – 1772
Die beiden Türme der Ursulinenkirche werden nachträglich errichtet
1773
Aufhebung des Jesuitenordens und all seiner Einrichtungen in Linz.
1783-1785
Wurde des Bistum Linz gegründet und damit aus dem bayrischen Kirchenkreis ausgegliedert. Als Dom wurde die ehemalige Jesuitenkirche „St. Ignatius“ auserwählt, diese wird daher Bischofskirche (heute ist dies der „Alte Dom“).
1784
Im Zuge der josephinischen Pfarrregulierung bzw. des Klostersturms werden die Klöster der Karmelitinnen, der Kapuziner in Urfahr und später auch der Minoriten aufgehoben. Viele Kirchen und Kapellen in der Stadt werden aufgelassen, dafür entstehen aber neue Pfarren in den einzelnen Stadtteilen.
1785
bekommt Urfahr eine eigene Pfarrkirche und wird somit aus der Pfarre Linz herausgeschnitten und selbstständig. Als Pfarrkirche fungiert die Kirche des aufgelassenen Kapuzinerklosters, welche zwischen 1692 – 1702 erbaut wird.
1837
Niederlassung der Jesuiten auf dem Freinberg.
1841/1842
Die Barmherzigen Schwestern errichten an der Herrenstraße ein Kloster samt Kapelle und Spital
1842 – 1844
Errichtung der Martin-Luther-Kirche nach Plänen von Johann Rueff.
Das Altarbild stammt vom Linzer Maler Franz Bobleter
1862 – 1935
Bau des neugotischen Maria-Empfängnis-Domes (heute „Neuer Dom“) nach den Plänen des Kölner Dombaumeisters Vinzenz Statz.
1863 – 1866
Bau des Allgemeinen Krankenhauses, dessen Start mit dem regulären Betriebs aber erst 1868 startete.
1880 – 1882
Bau der Kreuzschwesternkirche.
1881
Für unheilbar Kranke wird an der Schubertstraße das Haus der Barmherzigkeit geschaffen.
1899 – 1903
Bau des Klosters der Redemptoristen und der Herz-Jesu-Kirche an der Wiener Straße
1905 – 1906
Bau einer neuen Pfarrkirche in Kleinmünchen.
1907 – 1912
Bau der Pfarrkirche zur Heiligen Familie an der Bürgerstraße nach Plänen von Mathhäus Schlager.
01.05.1924
Weihe des Maria-Empfängnis-Domes (Neuer Dom)
1926 – 1929
Bau der Kreuzschwesternschule an der Stockhofstraße nach Plänen des Architekten Clemens Holzmeister.
1949 – 1951
Fertigstellung der bereits 1933/34 begonnenen Pfarrkirche Christkönig (Friedenskirche) in Urfahr
1950
Die Landesfrauenklinik, die seit 1945 als US-Hospital geführt wurde, wird von der amerikanischen Besatzungsmacht freigegeben.
1951
Das Unfallkrankenhaus an der Blumau nimmt den Betrieb auf.
1954 – 1957
Neubau der Pfarrkirche St. Michael auf dem Bindermichl nach Plänen des Architekten Friedrich Reischl.
1959 – 1961
Bau der Pfarrkirche St. Konrad auf dem Froschberg nach Plänen von Gottfried Nobl und Othmar Kainz
1959 – 1962
Errichtung der Kirche St. Theresia auf dem Keferfeld nach Plänen von Rudolf Schwarz.
1962
Die Bethlehemkirche wurde profaniert (entweiht) und schließlich abgetragen. Diese Kirche war der Basilika von Bethlehem nachgebildet und diente neben dem Stift „Nordicum“, seit 1700 der katholischen bzw. wissenschaftlichen Erziehung junger Menschen aus den Skandinavischen Ländern.
1964
Weihe der Pfarrkirche St. Peter auf dem Spallerhof
und ausserdem noch
die Erhebung der Pfarr- und Wallfahrtskirche auf dem Pöstlingberg zur „Basilica minor“.
1965
Bau der evangelischen Johanneskirche an der Salzburger Straße nach Plänen von Hubert Taferner.
1965 – 1968
Errichtung der Pfarrkirche St. Severin an der Lederergasse nach Plänen von Franz Wiesmayr
1966 – 1971
Bau der Pfarrkirche Heiliger Geist in Dornach nach Plänen von Franz Treml und Erich Scheichl.
1967 – 1971
Errichtung der Pfarrkirche St. Leopold auf dem Auberg nach Plänen von Gottfried Nobl.
1971 – 1974
Neubau der evangelischen Christuskirche an der Glimpfingerstraße.
1974 – 1975
Errichtung der Kirche Zur heiligsten Dreifaltigkeit in Oed nach Plänen von Hans Heinz Rammer
1979 – 1981
Bau der Markuskirche in Gründberg nach Plänen von Erich Scheichl und Franz Treml
1980-1981
Errichtung der Antoniuskirche in Scharlinz nach Plänen von Fritz Pechmann
1984 – 1985
Bau der Pfarrkirche St. Franziskus im Zöhrdorferfeld
1989 – 1990
Bau der Kirche St. Paul in Pichling nach Plänen von Anton Zemann
Quellenangaben:
- Wikipedia – vom 12.07.2014 (unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Linz)
- Ansichten und Karten aus der Sammlung Fengler
- Topographia Provinciarum Austriacarum , des Matthias Merian (der Ältere) 1649 (Reprint des Archiv Verlag von 2005)
- Linz Geschichte – vom 17.07.2014 (unter: http://www.linz.at/geschichte)
- Anhang der „Topographia Provinciarum Austriacarum (von Matthäus Merian, 1649)“, erschien unter Merian`s Erben 1656 (Reprint des Archiv Verlag von 2005)
- Totius Regni Hungariae superioris & inferioris accurata Descriptio. Das ist Richtige Beschreibung Deß gantzen Königreichs Hungarn … : … Sambt allen dem jenigen was am Donau-Strom lieget und befindlich ist, , des Georg Krekwitz von 1685
- Eduard Straßmayr „Das Linzer Stadtbild in seiner geschichtlichen Entwicklung“ von 1922 (wichtige von Straßmayr angegebene Quellen: 19) Namenbuch von Linz, Heimatgaue, Band 2, S. 109 von Sekker; 24) Urkundenbuch, Band 4, S. 42; 26) Urkundenbuch, Band 3, S. 436; 78) David von Schönherrs gesammelte Schriften, Band 1 (Innsbruck 1900, des M. Mayer); 89) Musealakten, Band 45 aus dem Landesarchiv; 90) Die von städtischen Steuern und Abgaben befreiten Gebäude; 91) Bilder aus der Zeit der Bauernunruhen in Oberösterreich (Linz 1876 von A. Czerny); 92) Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres 1626, Band 1 S. 237 und Band 2 S. 240 (Anmerk. 2), des F. Stieve, in München 1891; 183) Donauregulierung bei Linz in der Tagespost Nr. 29 von 1903; 184) Zusammenstellung in den Rechenschaftsberichten des Linzer Gemeinderates und im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz, 1. Jahrgang 1921 Nr. 1
- „Klosterkirche“ – Information auf der Homepage der Barmherzigen Brüder vom 20.07.2014 (unter: http://bb12.vivolum.net/site/linz/seelsorgehospitalitaet/konvent/kirche)
- „Die Turmbefestigung Linz“ , der Autor dieser Homepage ist „unbekannt“ (unter: http://mflamedramon.beepworld.de/turmbefestigung.htm)
- weitere wertvolle Informationen durch die Führung „ARKARDEN, GRUFTEN UND GEWÖLBE mit dem Nachtwächter“ von und mit Wolfgang Liegl, dem 1. Nachtwächter zu Lintze (siehe unter: http://www.nachtwaechter-zu-lintze.at/)
- Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1973/1974 – Georg Wacha, 300 Jahre Wasserapotheke (unter: http://www.ooegeschichte.at/uploads/tx_iafbibliografiedb/hjstl_1973_74_0177-0232_a.pdf)
- „Das Buch der Stadt Linz a. D.“ 1927 herausgegeben von Erwin Stein (Generalsekretär des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik E. V.), dies ist Band 1 der Reihe „Die Städte Deutschösterreichs“
- Linz Kultur „Nordico Stadtmuseum Linz“ (unter: http://www.linz.at/archiv/denkmal/Default.asp?action=denkmaldetail&id=727)