-historische Kartenbezeichnung: Die Statt Gemünd am Draun See. Sampt der umbligenden gelegenheit. –
-heutige Bezeichnung: Gmunden und Umgebung –
-heutige Lage oder auffällige Begebenheiten: Die hier vorliegende Ansicht der oberösterreichischen Bezirkshauptstadt Gmunden bietet vom Traunstein aus einen weitläufigen Überblick auf die Stadt und seine nähere Umgebung. Zu Fuße des Traunsteins und bis an die Ufer der Stadt Gmunden liegt der Traunsee, an dessen westlichen Ufer und relativ weit südlich (hier am linken Kartenrand) liegt die Gemeinde Traunkirchen, welche sich durch die um das Jahr 1020 stattgefundene Klostergründung dort entwickelte. Auf halben Wege nach Gmunden, hier im Maßstab völlig verzeichnet liegt die Marktgemeinde Altmünster. Diese entwickelte sich um das, bereits vor dem Jahre 900 gegründete Kloster „Trunseio“ (Kloster Traunsee), dessen erste urkundliche Erwähnung für das Jahr 909 gesichert ist. Nachdem das Klsoter Mitte des 10. Jahrhunderts zerstört wurde, baute man es später nicht mehr an der selben Stelle auf, sondern im nahen Traunkirchen, woraus Altmünster auch seinen Namen bezog. Zum Ende des 13. Jahrhunderts wird der „Schachnerhof“ bzw. auch „Nebenzweyer“ als Stammsitz der Schachner urkundlich genannt. Aus der Bezeichnung „Nebenzweyer“ wurde im Laufe der Zeit „Ebenzweyer, ein prächtiges Schloss welches durch verschiedene Besitzwechsel schließlich in den Besitz des Erzherzogs Maximilian Josef d`Este, welcher es zu einem Landschloss umbauten ließ. Nach seinem Tode kam es über mehrere Besitzer zum Land Oberösterreich, welches das Schloss im Jahre 1986 ein eine Berufsschule umfunktionierte. 2016 wurde es eine Brandkatastrophe zu einer einsturzgefährdeten Ruine.
Als nächstes, bereits unmittelbar vor Gmunden sind Land und Wasserschloss Ort (einst „Orth geschrieben“) zu sehen. Auch dieses Doppelschloss ist in seinem Maßstab völlig falsch, komplett überzogen groß dargestellt, wogleich es durch solch, majestätisch anmutender Optik besticht, das man meinen könne, dem Betrachter erscheine das Schloss wirklich in dieser Größe. Auf der vorliegenden Ansicht kann man das Doppel-Schloss bereits in der heutigen Erscheinung sehen, da das Wasserschloss Ort nach den Bauernkriegen von 1626 und der dabei erlittenen Zerstörungen erst wieder neu aufgebaut wurde und das Landschloss Ort überhaupt erst in dem Zeitraum um 1630, auf den Gründen des zuvor im Bauernkriege mit zerstörten Meierhofe errichtet wurde.
Mittig der Ansicht, im Hintergrund der Stadt Gmunden, zwischen Hügeln findet sich die Gemeinde Pinsdorf, von Matthäus Merian 1649 noch als „Pfingstorff“ bezeichnet, in deren Umgebung es am 15.11. des Jahres 1626 zur folgenschweren und letztlich vernichtenden Schlacht der Bauern gegen die Herberstorffer`schen und kaiserlichen Truppen kam. Durch die bäuerliche Niederlage wurde auch der Bauernkrieg beendet.
Und nun zum Hauptteil der Ansicht, der bereits 1188 (andere Quellen sprechen von „nach 1230“ und die Stadt Gmunden feiert die eigene Stadterhebung für das Jahr 1278) zur landesfürstlichen Stadt erhobenen Ortschaft Gmunden. Diese breitet sich am nördlichen Ufer des Traunsee`s und beiderseits des Traunfluss-Ausflusses, aus. Sehr schön sieht man noch die mit Holzpalisaden und steinernen Eingangstoren versehenen Bauwerke des Kapuzinerklosters und des Schlosses Weyer im, 1637 durch Kaiser Ferdinand III. zur Gmundner Vorstadt erhobenen Traundorfe. Dieses liegt am östlichen Traunseeufer und süd- bzw. südöstlich des Traunfluss-Ausflusses, auf der vorliegenden Ansicht am rechten Bildrand. Mit der Erhebung zur Vorstadt bekamen die Traundorfer wohl auch weitgehende Rechte wie die Gmundner Bürger, worauf die Jahrhunderte währenden Streiterein wegen des Handels und anderer (heute) alltäglicher Dinge ein abruptes Ende nahmen. Die Stadt Gmunden daselbst entwickelte ihren Namen aus dem sich im Laufe des 11. Jahrhunderts aus einfachen Fischerhütten entwickelnden Umschlagplatz „am Gemünde“. Ein aus dem Jahre 1670 stammendes und vom Gmundner Salzamte erstelltes Aktenstück beschreibt zum Geschichtsverlaufe folgendes: „An Stelle der Stadt Gmunden seindt verhero, ehendter das Salzwesen erfunden, etlich wenige Fischerhäusl allda gestandn …“ .
Kommen wir nun weiters zum direkt vor der Stadt gelegenen Ufer des Traunsees, welches auf der hier vorliegenden Ansicht noch bis an die Hausmauer des Gmundner Rathauses reichte. Die heute weltbekannte Gmundner Traunseepromenade, mit der „Esplanade“ als ein Teilstück, wurde ab 1850 bis 1862 errichtet, obwohl Kaiser Ferdinand I. bereits 1847 die dafür nötigen Seegründe der Stadt schenkte. Und bis 1818 war dieser einzige nicht durch Mauern geschützte Teil der Stadt, da er ja direkt am Ufer gelegen und somit für das Anlegen der „Küflen“ und „Zillen“ von größter Bedeutung war, mit einer hölzernen Palisade geschützt. Diese auch „Seeplanken genannten in den Seeboden gerammten Holzstämme waren rund um den Hafen und diesen abschließend und schützend ausgerichtet. In deren Mitte befand sich ein großes Tor zur Durchfahrt der Salzschiffe, welches zur Nachtzeit geschlossen sein musste. Nachdem im Jahre 1844 das Ende der Salzküfel-Erzeugung feststand, bereits 1849 die Aufhebung des Salzfertigerstandes folgte und im Jahre 1850 auch noch die Aufhebung der Hofkammer dazukam, musste sich die Stadt Gmunden etwas für ihre Zukunft einfallen lassen und fing an auf den sich langsam entwickelnden Tourismus, an dessen Anfängen der Kur- und Badebetrieb stand, zu setzen. Und so, nachdem die Gmundner Traunseepromenade errichtet worden war entwickelte sich auch aus dem ursprünglichen „Salz-Lände-Platz“ der heutige Gmundner Rathausplatz. Das Gmundner Rathaus wurde im Jahre 1584 an den heutigen Standort verlegt und war zuvor zwischen 1302 bis 1573 im Eckhaus Rathausplatz/Kirchengasse und davor bis 1301 am Marktplatz, im Haus Nr. 5.
Auffällig ist natürlich auch noch die weitere massive Gmundner Stadtbefestigung, mit dem wasserlosen Wehrgraben, welcher auch als „Zwinger“ bezeichnet wurde. Dieser „Zwinger“ bzw. „Graben“ genannte Teil der Stadtmauer lag an der heutigen Straßenbezeichnung „Am Graben“ und wurde um 1870 herum zugeschüttet. Auf einem Teil der dessen wurde das erste Zeughaus der Gmundner Feuerwehr errichtet. Von den einst 7 Wehrtürmen, umfaßten 5 auch ein Stadttor, stehen tut heute aber nurmehr das Trauntor mit dem Trauntorturm. Der Obertorturm, einst ungefähr auf Höhe der Pfarrhofgasse Nr. 27 gelegen, wurde im Jahre 1854 abgetragen und das dabei gewonnene Material im Bau der Esplanade verarbeitet. Wann der Christopherturm (Theatergasse, an der unteren Ecke zur Badgasse), der Neutorturm (am oberen Eck der Badgasse, wurde auch „Rinnerholz“ genannt), der Bockturm (befand sich einst in der Mitte der hölzernen Traunbrücke) und die anderen beiden Türme verschwanden ist nicht zu eruieren gewesen. Als die wichtigste auf Gmunden führende Straße zählte wohl einst, die beim „Zwinger“ beginnende und auf das heutige Pinsdorf zulaufende „Pfingstorffgaßen“ (heute Bahnhofstraße).
Zum Abschluss sei noch die einstige Wunderburg, gelegen auf dem Gmundner Guglberg erwähnt, welche hier rechts oberhalb der Stadt Gmunden als turm-ähnliches Bauwerk aufscheint. Die Wunderburg wird erstmals 1324 als „Vest zu Gmunden“ erwähnt. Nach etlichen Besitzwechseln gelangte die Wunderburg an Kaiser Maximilian I., welcher 1619 den oberen Turmteil abbrechen, aus dem Rest eine kleine Festung errichten und darinnen ein Waffenarsenal anlegen ließ. Im Jahre 1747 war nurmehr „altes Gemäuer“ und 1825 einige Grundmauern zu sehen. Im Jahre 1962 wurden schließlich die letzten Überreste beseitigt und an dessen Stelle ein neues Turn-Vereinsheim errichtet. Mit Johannes von Gmunden (1380 – 1442) soll eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Stadt Gmunden von der Wunderburg stammen. Die Benennung „Wunderburg“ soll nach der Bezeichnung „wunnen“ abstammen und soviel wie „Wiesenhügel, oder auch „Blumenbusch“ bedeuten.
(Quelle: wikipedia.org zu „Traunkirchen“ / zu „Altmünster“ / zu „Kloster Altmünster“ / zu „Schloss Ebenzweier“ / zu „Schloss Ort“ / zu „Geschichte der Stadt Gmunden“ und zu „Wunderburg(Gmunden“ / dann unter: gmunden.at – „Geschichte der Stadt“ und weiters unter: gmundner-musealverein – „Die Gmundner Straßenbahn“ und weiteres) –
Kupferstich-Stadtansicht
Zeigt das 1593 durch Kaiser Rudolf II. an die Stadt Gmunden verliehene „vermehrtes und gebessertes“ Wappen, welche noch heute unverändert geführt wird. Hierbei handel es sich um eine „viermal geteilte Blasonierung“, welche sich teilt in: „Rot mit drei goldenen Küflen, dabei das mittlere größer ist“ / darunter „in Silber eine nach links gerichtete, beladene goldene Salzzille“ / darunter „in Blau ein nach links schwimmender, silberner Fische“ / dem am unteren Ende „in Gold drei fächerförmig angeordnete grüne Seeblätter und einem in Rot mit einem silber gehaltenen, felsigen Dreiberg“ folgt. Ein erstes Wappen erhielt Gmunden wohl um das Jahr 1300, wirklich nachweisbar ist dieses allerdings erst mit Mitte des 14. Jahrhunderts. Das ausführlich beschriebene Wappen soll mittels Küflen und Salzzille auf die einstige Abfertigung und Verladung des Salzes hinweisen, der Fisch soll einen Saibling darstellen, welcher das Fischereigewerbe bezeugen soll und die Seeblätter mit dem schroffen, dreizackigen Berg deuten auf die Lage und Nähe der Stadt zu See und Gebirge. (Quelle(n): www2.land-oberoesterreich.gv.at/internetgeschichte/ zu Gmunden und wikipedia.org zu Gmunden – Wappen)
gestochen von Matthäus (der Ältere) Merian, um 1649
herausgegeben in der „Topographia Provinciarum Austriacarum Austriae, Styriae / Carinthiae, Carniolae / Tyrolis etc: Das ist Beschreibung Vnd Abbildung der fürnembsten Stätt Vnd Plätz in den Osterreichischen Landen. Vnder vnd OberOsterreich / Steyer / Cärndten / Crain Vnd Tyrol. Antag ins Kupffer gegeben,…“ bei Matthäus Merian zu Frankfurt/Main, im Jahre 1649
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