-historische Kartenbezeichnung: Linz. Ville frontiere de Baviere. –
-heutige Bezeichnung: Linz – Hauptplatz –
-heutige Lage oder auffällige Begebenheiten: Zeigt den Linzer Hauptplatz, welcher um 1230 angelegt wurde und heute einer der größten umbauten Plätze (auch als Saalplatz bezeichnet) Österreichs ist. Rund um den Hauptplatz wurden 56 Häuser gebaut. Genauso viele wie Linz Hauptmannsfamilien hatte. Um jede Familie glücklich zustellen und auch die Sicherheit zu haben das jede Hauptmannsfamilie sich ihr Haus „am Platz“ errichten konnte, wurde extra eine eigene Regelung beschlossen. Durch die 3-Fenster-Regelung wurde schließlich der Bau von 56 Häusern am Hauptplatz ermöglicht. Dadurch entstanden die auch heute noch berühmten schmalen Häuserfronten zum Hauptplatz hin. Um trotzdem genug Platz zu haben bauten die Familien die Häuser einfach sehr lang, bis zu 120 Meter gehen die Häuser in die Tiefe. Erst viel später war es möglich durch Kauf des Nachbarhauses sein eigenes zu vergrößern, indem man die Fassade beider Häuser verband. Seit Ende des 13. Jahrhunderts ist Linz bzw. das Linzer Schloss zum Sitz des Landeshauptmanns und so zum Zentralort von „Österreich ob der Enns“ (alter Name „Oberösterreichs“) geworden. In der damaligen Zeit waren auch die Turniere am Linzer Hauptplatz, der Hauptplatz daher auch ein Turnierplatz. 1441 gab es einen schweren Stadtbrandt und im Zuge der so genannten Liechtensteinfehde (1476/1477) wird Linz belagert und die Vorstädte gehen in Flammen auf. Im Lauf der fast 800 Jahre seines bestehens trug der Hauptlatz eine Vielzahl von Namen, wie „An dem Markt“ (um 1338), „am Platz“ (15. Jhdt), „großer Platz“, „Hauptplatz“ (19. Jhdt), „Kaiser Franz-Josef-Platz“ (Ende 19. Jhdt), „Platz des 12. November“ (1918), dann wieder Franz-Josef-Platz und schließlich 1945 die bisher letzte Umbenennung zurück in „Hauptplatz“. Am wichtigsten Linzer Platz steht, in dessen Mitte, seit dem 18. Jahrhundert die Dreifaltigkeitssäule (ein Linzer Wahrzeichen zwischen 1717 und 1723 aus Dankbarkeit für die Rettung aus Kriegsgefahr (1704), Feuer (1712) und Pest (1713) errichtet). Bis ins Jahr 1716 befand sich an dieser Stelle am Linzer Hauptplatz der Pranger, der aufgrund der geplanten Errichtung der Dreifaltigkeitssäule auf den Taubenmarkt verlegt wurde.
In einem von Martin Zeiller geschriebenen Text(verlegt in der Topografia Austriacum 1649 von Matthäus Merian) das es im 17. Jahrhundert bereits Jahrmärkte bzw. -messen in Linz gab, denn so heißt es das es zu Ostern und zu H. Bartholomaei zwei berühmte Märkte gib, zu denen viele Kaufleute aus weit entfernten Orten anreisen. Der H. Bartholomaei-Jahrmarkt (14. August) hatte sich um 1382 aus dem Kirchweihfest der Stadtpfarrkirche entwickelt und ging aber bereits auf das 13. Jh. zurück. Spätestens im ausgehenden Mittelalter besaß dieser Markt den Rang einer internationaler Messe. 1453 wurde erstmals der Bruderkirchweihmarkt zu Ostern (daher auch Ostermarkt genannt) als zweiter Linzer Jahrmarkt erwähnt. Er geht auf das Kirchweihfest der Minoriten im 13. Jh. zurück und wurde in einer Privilegienbestätigung des König Ladislaus Postumus bestätigt.
Neben dem „alten“ Rathaus (welches bis heute besteht; am vordern, linken Bildrand), sieht man am südlichen Ende des Hauptplatzes noch den Schmidttorturm mit dem markanten Schmidtor. Turm und Tor wurden im Jahre 1828 abgetragen, nachdem, durch den großen Linzer Stadtbrand (1800) bereits angefangen wurde die alten Stadtmauern zu schleifen. Bereits ab 1832 führte ein Schienenstrang der Pferdeeisenbahn Gmunden-Budweis durch die Schmidtorgasse. Weshalb die Zeichnung des vorliegenden Stiches, um einiges früher als sein erscheinen stattgefunden haben muss bzw. von einem anderen, älteren abgemalt wurde. –
Stahlstich – Stadtansicht
gezeichnet von Dumouza, um 1820
gestochen von Traversier, um 1838
zusammengesetzt von (Augustin Francois) Lemaitre, um 1838
herausgegeben im „Tome Deuxieme … Allemagne“ (dem 2. Band über Deutschland) des mehrteiligen Werkes „L`Univers. Histoire et discription de tous les Peuples.“ durch Phillipe le Bas zu Paris, im Jahre 1838
verlegt im Verlag von Firmin Didot & Brüder zu Paris, im Jahre 1838
Preis: € 105,00 inkl. MwSt. (im Original)
Größe der Karte: ca. 18,7 cm x 12,3 cm
Größe der Ansicht: ca. 14,9 cm x 9,8 cm
Bestellnummer: 212132
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