Mechanische Stickerei, Bleiche und Appretur Bärringen

/Mechanische Stickerei, Bleiche und Appretur Bärringen

Mechanische Stickerei, Bleiche und Appretur Bärringen

  

    -historische Kartenbezeichnung: Mechanische Stickerei, Bleiche und Appretur Bärringen –

-heutige Bezeichnung: Pernink (Bärringen) 

-heutige Lage oder auffällige Begebenheiten: Zeigt die ab 1860 in Bärringen errichtete mechanische Stickerei mit zugehöriger Bleiche und Appretur. Die einstmals deutschsprachige Gemeinde Bärringen liegt unweit der deutsch-tschechischen Grenze im Tal der weißen Wistritz, nur wenige Kilometer nördlich der Stadt Karlsbad und gehörte ab 1910 zum Bezirk Neudek (zuvor, zwischen 1850 und 1910 zum Gerichtsbezirk Platten gehörig). Der Ort wurde erst im Jahre 1532 von sächsischen Bergleuten gegründet und entwickelte sich daraufhin zu einer florierenden Bergstadt. Nachdem der Bergbau auch in Bärringen an Bedeutung verlor, hatte die Stadt das Glück das der, im Nachbarort Abertham (heute Abertamy) geborene Karl Anton Meinl und dessen Vater Adalbert Meinl in Bärringen ihre Fabrik errichteten, welche in der Folge zu einer europaweit tätigen Firma („A. Meinl`s Erben) emporstieg. Sie führten 1868 auch die erste Strickmaschine in Bärringen ein. Der Sohn Karl Anton Meinl`s bzw. der Enkel Adalbert Meinl`s, Adalbert Prokop Meinl (1847-1911) bekam neben der ererbten Unternehmensleitung auch noch das Bürgermeisteramt von Bärringen  und machte aus der Stadt einen beliebten Höhenluftkurort und Wintersportplatz.

Spätestens nach der Ausweisung der deutschböhmischen Bevölkerung und dem Niedergang der Industrie verschwand wohl auch das einstige Meinl`sche Werk mit dem Fabriks-Ensebmble. Heute erinnert nurmehr der Straßenname „Meinlova“ an den einstigen Standort. Hinter den neugebauten Einfamilienhäusern befindet sich weiters noch der heruntergekommene Fabrikspark mit den Resten eines Springbrunnens und eines Bassin`s. Wohl auch aufgrund der Enteignung und Ausweisung der deutschsprachigen Bevölkerung verlor Bärringen sein Stadtrecht. Die heute Pernink („Bärringen“) genannte Gemeinde zählt 650 Einwohner. Im Hintergrund der Ansicht sieht man noch eine Zug-Garnitur der k.k. österreichischen Staatsbahnen auf der, zwischen 1895 und 1899 errichteten und direkt über den Erzgebirgs-Hauptkamm führenden Zweiglinie Karlsbad (heute tschechisch „Karlovy Vary“) – Johanngeorgenstadt (fast im  äußersten Süden des deutschen Bundeslandes Sachsen). Bekannt ist die Strecke als „Semmeringbahn des Erzgebirges“, wobei die Bahn einen größeren Höhenunterschied zu bewältigen hat, was ihr vielleicht auch dabei half, nicht wie viele andere Nebenbahnen zurückgebaut zu werden und dadurch auch heute noch für Fahrten genutzt werden kann.

Und nun noch kurz zur Meinl`schen Geschichte: Josef Anton Meinl (lebte von 1754 bis 1823) begann als Spitzenhändler in Albertham (im Bezirk St. Joachimsthal) den Aufstieg seiner Familie einzuleiten. Sein Sohn Adalbert (1780–1844) bekam im Jahre 1806 eine „Handlungs-“ Lizenz und „Gewerbebefugnis“ zum Spitzenhandel in Bärringen (ebenfalls im Bezirk St. Joachimsthal) und dann 1818 noch die Genehmigung zur Spitzenerzeugung dazu. So konnte er in den Jahren 1836 (Wien) und 1838 (Budapest) Niederlassungen eröffnen. Auch dessen Sohn, Anton Karl Meinl (geboren 1821 zu Abertham, gestorben 1873) trat in das Unternehmen ein (1837) und wurde nach dem Tode des Vaters im Jahre 1844 Gesellschafter der Spitzenfabrik „Adalbert Meinl’s Erben“ in Bärringen, welche zunächst seine Mutter mit Hilfe seines Schwagers weitergeführt hatte. Im Jahr 1852 kam noch eine Niederlassung in Mailand dazu und schließlich trat noch der Bruder Anton Karl Meinl`s, Josef Wilhelm Meinl als Gesellschafter in die Firma ein. In Wien wurde ein Manufakturwarengeschäft (1858) eröffnet und in Karlsbad und Prag entstanden 1866 weitere Niederlassungen. Im Jahre 1860 begann Anton Karl Meinl mit dem Bau einer Fabrik in Bärringen und bereits 1862 kam noch eine mechanische Weberei (erzeugte Tülle und Baumwollweißwaren) durch Ankauf in Grünberg (Bezirk Graslitz) hinzu. Anton Karl Meinl starb 1873 und so wurde Josef Wilhelm Meinl welcher vorher die Wiener Niederlassung und seit 1871 auch noch die Grünberger Fabrik geleitet hatte, Leiter der Firma A. Meinl`s Erben. Nachdem im Jahre 1896 im Norden Böhmens, zu Grosspriesen an der Elbe eine Baumwoll-Spinnerei und Weberei errichtet wurde, kam noch eine weitere Wiener Niederlassung mit Warenhaus (dem sogenannten „Bärringer Hof“) 1897 hinzu. Bereits 1874 waren die beiden Söhne Anton Karl Meinl`s, Theodor Karl und Adalbert Prokop in die Firma „Adalbert Meinl’s Erben“ eingetreten. Wobei Adalbert Prokop bereits 1885 der alleinige Leiter des Bärringer Betriebes wurde, er war von 1889 bis zu seinem Tode Bürgermeister von Bärringen, wo er den Meinl-Stadtpark. eine Bürger- und Fortbildungsschule und eine Armenhausstiftung errichtete. Er hatte großen Anteil am anhaltenden Erfolg des Unternehmens, welches noch weitere Niederlassungen in Marburg an der Drau und in Hermannstadt (Siebenbürgen) eröffnete. Nach seinem Tod übernahmen und führten seine Söhne und weiters seine Enkel das Unternehmen fort.

Man beachte dazu auch bitte die beiden weiteren Ansichten des Meinl`schen Unternehmens unter 207085 und 207086.

(Quelle(n): wikipedia.org zu „Pernink“ und „Bahnstrecke Karlovy Vary-Johanngeorgenstadt“ / deutsche-biographie.de zu „Meinl“.  

 

Rechnung mit lithographischer „Fabriks“-Ansicht

   

gezeichnet und zu Papier gebracht, von „unbekannt“ um 1900

herausgegeben auf einer Rechnung der Wiener Niederlage der Stickerei-, Spinnerei- und Webe-Fabriken von A. Meinl`s Erben, im Jahre 1900

    

Preis: € 150,00 inkl. MwSt. (als Original)

Größe des Blattes: ca. 9,2 cm x 5,5 cm

Größe der Ansicht: ca. 9,2 cm x 4,0 cm

Bestellnummer: 202143

 

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2020-03-21T15:45:24+01:00